Der richtige Weg zur Dachbegrünung
ZURÜCK ZUM PUBLIKATIONSMENUE


             


Fehlerhafte Dach-begrünungen haben in den meisten Fällen
ihre Ursache in
Planungs- und/oder Ausführungsfehlern. Um diese zu
vermeiden, ist eine Begrünung als System zu versteh-en, bei dem jedes Detail seine Funktion erfüllen können muss.


             
 

Jürgen Lech, fr. Sachverständiger für Dächer und Abdichtungen, Essen, Esslingen und Meissen

Das Dachbegrünungen ökologisch sinnvoll sind, ist unbestritten. Das sie auch ökonomisch sinnvoll sind, kann zumindest an dem einen oder anderen ausgeführten Objekt in Frage gestellt werden. Die Wirtschaftlichkeit einer Dachbegrünung kann nur dann gesichert werden, wenn diese richtig und standortbezogen geplant und ausgeführt wird.
Dabei ist zu beachten, dass nicht jede Dachbegrünung, jedes Begrünungssystem für jeden Standort, jeden Einsatz, für die geplante Nutzung geeignet ist.
Geeignet sein muss auch das sich darunter befindliche Dachschichten-

  paket, die Art und Ausbildung der An- und Abschlüsse, Detaillösung etc. Dabei sollte das ausgewählte Begrünungssystem auch systemgerechte Detaillösungen beinhalten.
Schäden entstehen vielfach dann, wenn objektbezogene Besonderheiten nicht ausreichend beachtet wurden, Detaillösungen dem Verarbeiter vor Ort überlassen werden, die Funktionsschichten der Dachbegrünung nicht ausreichend leistungsfähig sind oder unterdimensioniert wurden, der Dachaufbau für diese Art der Begrünung oder eine Begrünung überhaupt nicht geeignet ist.
Einige typische Fehler möchte ich nachfolgend aufführen und erläutern:

                     

 

 
Links: Zusätzlicher Lebensraum; Intensivbegrünung eines terrassenförmigen Klinikkomplexes in Essen

Rechts: Sanierung eines Einkaufszentrums in Ratingen: 7000m² Dachfläche waren z.T. undicht und allgemein stark wasserbestanden

Fotos: Autor


                 


Schrägdachbegrünung
auf einem Verwaltungsgebäude



















                 
  Wurzelschutz

Eine Kostenersparnis ist durch den Einsatz wurzelfester Dachabdichtungen möglich.
Diese müssen nach den FLL Richtlinien* (* FLL = Forschungsgesellschaft, Landschaftsentwicklung, Landschaftsbau e.V., Richtlinien für die Planung, Ausführung und Pflege von Begrünungen) geprüft sein. Die Wurzelresistenz wird bei den wurzelfesten Dichtungsbahnen durch die Materialzusammensetzung, durch biochemische Zusätze und/oder eine Metallbandeinlage, in der Regel aus Kupferband erreicht.
Einzelne bituminöse Wurzelschutzbahnen oder deren Kombinationen sind seitens der Hersteller nur für extensive, andere für extensive und intensive Begrünung freigegeben. Bei den metallbandarmierten Bitumen-bahnen kann es aufgrund der Steifigkeit, deren mässige Anformbarkeit, besonders an den An- und Abschlüssen zur Kapilarbildung kommen.Weitere Schwachpunkte sind die Nahtüberlappungen der Bitumenbahnen an denen die Metallbandeinlage nicht miteinander verbunden sind. Die zu erwartende thermische Längenänderung der Metallbandeinlage kann bei längererfreier Bewitterung zu einer Ablösung der Bitumendeckschicht führen.
 

 

Da die Metallbandeinlage dampfdicht ist, ist dieses ein massgeblicher Eingriff in das bauphysikalische Verhalten des sich darunter befindlichen Dachschichtenpaketes.
Undichtigkeiten sind – so zeigt es die Praxis – immer wieder auf eine mangelnde Verlegung, eine unzureichende Verwahrung der Dichtungsbahnen an Detailpunkten, zurückzuführen.
Je nach Art und mechanischer Belastbarkeit der Abdichtung, je nach Belastung der Rohre beim Aufbringen weiterer Schichten - unter Umständen mit schwerem und mittelschwerem Gerät treten auch Verletzungen derselben auf.
Dadurch ist eine mit einer 1,2 – 1,5 mm starken Kunststoffbahn hergestellte einlagige wurzelfeste Abdichtung unter Umständen weniger belastbar, als eine mehrlagige bituminöse Abdichtung. Das ist natürlich von der Leistungsfähigkeit des gewählten Materials abhängig
Dies ist in jedem Fall bei der Planung, Ausführung zu beachten. Fehler sind beispielsweise durch das vorherige Aufbringen einer Schutzlage, einer schützenden flächigen Drainage und anderem möglich.



                     

Pfützenbildung

Ein Wasseranstau auf der Abdichtungs-/ Substratoberfläche verursacht, vorrangig bei ungeschützten wie auch extensiv begrünten Dächern, Oberflächenspannungen. Dies kann eine erhöhte Belastung der Dachabdichtung wie auch der Substratschicht, in diesen Bereichen verbunden mit Rissbildung, bewirken.
Zu beachten ist aber auch die erhöhte Gewichtsbelastung des Daches, welche besonders bei statisch ausgereizten Konstruktionen zu einer erhöhten Durchbiegung und so zu einer ständig steigenden Belastung führt. Die Gründe dafür liegen zum einen in der Konstruktion, zum anderen in den meist an den Hochpunkten (Stahlstützen) angeordneten Dachabläufen.
Weitere Gründe sind eine zu geringe Dimensionierung, eine mangelnde Wartung, vielleicht auch eine Versinterung der Abläufe. In Einzelfällen werden bei der Berechnung der erforderlichen Entwässerungsquerschnitte, die angrenzenden auf die Dachfläche entwässernden Dach- und Fassa-denflächen nicht oder zu wenig berücksichtigt. Dachflächen mit einem Gefälle ist oder weniger als 2% sind Sonderkonstruktionen und aufgrund der sich daraus ergebenen Belastungen, qualitativ oder


...als Sofortmassnahme erfolgte das Aufbringer einer Gefälledämmung mit bituminöser Abdichtung, zwei
Jahre später fogte die Begrünung/Bekiesung: Wurzel-schutzbahn (EPDM), Schutzvlies, Polystyroldrainage...

  quantitativ stärker auszubilden. Pfützenbildung auf der Substratoberfläche kann mehrere Ursachen haben. Zum einen eine hohe jedenfalls nachträgliche Verdichtung des Substrates, verbunden mit einer nicht ausreichenden Drainagefähigkeit. Zum anderen ein Wasseranstau, bedingt durch die mangelnde Gefällesituation, nicht ausreichend funktionsfähige Abläufe und anderem mehr.
Bei der Dachbegrünung kann dies zu einer Vernässung des Substrates, einer mangelnden Versorgung der Pflanzen mit Luft, dadurch bedingt einen flächigen Ausfall der geplanten Begrünung kommen.
Ein Anzeichen kann eine flächige Vermoosung der Dachfläche oder Teilbereiche derer sein.
Bei einem erkennbaren geringen Gefälle, einer Pfützenbildung auf der Abdichtung vor der Begrünung, sollte in jedem Fall eine erhöhte wasserleitende, pfützenüberbrückende höher dimensionierte Drainage eingesetzt werden.
Entlang der flächigen, aufgehenden Bauteile ist eine lineare Entwässerung, z.B. mit Entwässerungsrinnen einzubauen.



...Substart und Begrünung
einiger Flächen

                     


Ausreichende Vegetation
Ein abnahmefähiger Zustand der Dachbegrünung ist nach FLL-Richtlinien erst dann erreicht, wenn die planmässig ausgebrachten Pflanzen 60 % der Fläche bedecken. Höhere Anforderungen werden an Begrünungen mit Fertigrasen - Flächendeckung min. 95 % und Vegetationsmatten – Flächendeckung min. 75 % gestellt.
Ballenpflanzen sollen in bestandsgerechter Vitalität vorhanden und mit dem Substrat verwurzelt sein.
Bei der bestandsgerechten Vitalität der Pflanzen ist zu berücksichtigen, dass diese unterschiedliche Entwicklungsphasen haben, sich zeitweise in einem, ggf. unansehnlichen auch trockenen Zustand befinden. Der Zustand der bestandsgerechten Vitalität darf nicht durch ein übermässiges wässern oder düngen herbeigeführt worden sein.
 

Links: Schichtenaufbau: Dach- und Begrünungsschichten auf einem Leichtdach

Rechts: Unplanmässige Spontanbegrünung erhöht das Risiko der Durchwurzelung


                     


Veränderung des Pflanzenbestandes
Veränderungen können vielfache Ursachen haben. Das Ansiedeln von ungeplanten Pflanzen wie Kleegras, Efeu kann ein verdrängen der geplanten Vegetation zur Folge haben.
Diese Pflanzen werden sich besonders dort stark verbreiten, wo ein Wasser- und Nährstoffüberschuss das "normale" Pflanzenwachstum der ausgebrachten Vegetation nicht ermöglicht.
Die Entwicklung von Monokulturen hat ihre Ursache vielfach in einer falschen Pflanzen-auswahl, dem Mangel an Nährstoffen.
Die Monokulturen können aber auch durch eine mangelnde oder ausbleibende Pflege entstehen.
Diese Entwicklung weist nicht, wie z.B. beim Grasdach geplant, auf eine Störung des
  ökologischen Systems hin. Eine flächige Rotfärbung von Sedumpflanzen ist auf einen Nährstoff- und Wassermangel zurückzuführen.
Dieser Mangel kann aber auch auf einen minderen Nährstoffgehalt des Substrats, eine unzureichende Pflege zurückzuführen sein. Während der Anwachsphase im Rahmen der Fertigstellungspflege sollte immer eine zusätzliche Bewässerung erfolgen.
Muss der Dachaufbau aufgrund der Zusammensetzung der Funktionsschichten dauerhaft mit Trinkwasser versorgt werden, ist die Wirtschaftlichkeit wie auch die ökologische Wertigkeit deutlich gemindert.

                     


Versinterung von Abläufen
Die freie Bewitterung von Beton- oder Estrichschichten, Plattenbelegen aus Beton, von Ortbetonfundamenten können durch das Freisetzen von Carbonat eine Versinterung der Abläufe bewirken.
Diese wasserlöslichen Bindemittelanteile führen in den Dachabläufen durch eine Ablagerung dieser Bindemittel zu einer Minderung des Entwässerungsquerschnittes.
Verbunden mit einer mangelnden Wartung der Entwässerungseinrichtung kann dies zu den unter dem Punkt -Pfützenbildung
  beschriebenen Schäden führen.
Die Beseitigung dieser Ablagerungen in Dachabläufen und Rohren ist mit einem hohen Aufwand, ggf. der Demontage von Teilen der Entwässerungseinrichtung verbunden.
Diese Schäden können durch einen Schutz, eine Oberflächenbeschichtung, dem Einsatz von Substraten mit geringen unschädlichen, mineralischen Bestandteilen und natürlich eine regelmässige Wartung der Flächen, vermieden werden.

                     


Alles aus einer Hand – Gewerketrennung?
Der Planer/Bauherr ist vielfach aus gewährleistungs- und verfahrenstechnischen Gründen geneigt, die Gesamtleistung Dach und Begrünung an einen Auftragnehmer zu vergeben.

Dies erspart ihm Zwischenabnahmen, Streitigkeiten zwischen den beiden nacheinander arbeitenden Auftragnehmern (Dachdecker und Gärtner. Empfehlenswert ist der vom Bundesverband Garten- und Landschaftsbau (BGL) herausgegebene Nachunternehmervertrag, in dem die Rechte und Pflichten der Vertragspartner, Dachdecker und Gärtner geregelt sind.

So ist es möglich den Auftrag an einen Auftragnehmer zu vergeben, sich aber die Fachkompetenz zweier Fachbetriebe zu sichern.
 

Ideal: Begrünung mit Kiesstreifen an
den Dachrändern und um die Licht-
kuppeln und Wartungswegen


Schäden innerhalb der Gewährleistung:
In Einzelfällen kommt es vor, das nach dem Aufbringen der Begrünung Schäden auftreten. Problematisch wird es vor allen Dingen dann, wenn der Schaden - und dies ist vielfach der Fall - nicht direkt einem sichtbaren Schaden zuzuordnen ist.
Erschwerend kommt hinzu, wenn die Dachdichtungsarbeiten an einen, die Dachbegrünungsarbeiten an einen anderen, vertraglich nicht miteinander verbundenen Unternehmer vergeben wurde, eine Kontrolle der
  Abdichtungsarbeiten (eine Zwischenabnahme) nicht erfolgt ist. Nach VOB/B ist der nachfolgende Unternehmer (der Gärtner) verpflichtet, das Vorgewerk auf sichtbare Mängel zu prüfen, was, so sagt die Praxis, nur selten erfolgt.
Besonders schadensanfällig sind dabei genutzte, während der Begrünungsarbeiten befahrene Flächen, aber auch Flächen auf denen nach dem Aufbringen der Abdichtung Gerüste gestellt, begeh- oder befahrbare Schichten verlegt werden.

Links:
Nichtabnahmefähiger Zustand

Rechts:
Grasdächer sollten
wegen des hohen Wartungsaufwandes
nur auf leicht zugäng-
lichen Flächen entstehen

Empfehlung:
Bei einer Gewerketrennung sollte nach dem Fertigstellen der Abdichtungsarbeiten eine optische Kontrolle, wenn möglich ein Wasseranstau erfolgen. Beim Wasseranstau ist zu berücksichtigen, dass ins Dachschichtenpaket eingedrungenes Wasser, wenn eine dichte Dampfsperre vorhanden ist, nicht sofort an den darunter liegenden Bauteilen sichtbar werden muss, kann. Auf eine ausgiebige sichtbare Kontrolle nach der Fertigstellung der Dichtungsarbeiten sollte auf keinen Fall verzichtet werden.
Dann, wenn vor dem Aufbringen der Schutz-, Begrünungsschichten weitere Arbeiten auf der Abdichtungsfläche durchgeführt werden, sollte eine Schutzschicht, dies kann auch eine Schicht des Begrünungsaufbaus sein, verlegt werden. Eine erneute Prüfung der Fläche sollte dann vor dem Aufbringen der Begrünung erfolgen.
Die Schichten, die an den aufgehenden Gebäudeteilen fixiert werden, sollten um einen Eingriff in die Gewährleistung des Dachdeckers zu vermeiden, zumindest in den An- und Abschlussbereichen durch diesen verlegt werden.
So wurde es z.B. bei der 7.000 Quadratmeter umfassenden Begrünung eines Einkaufszentrums
  in Ratingen gehandhabt, bei dem der Anschlussstreifen der Wurzelschutzbahn im Zuge der Abdichtungsarbeiten durch den Dachdecker verlegt wurden. Daran hat zwei Jahre später der mit der Begrünung beauftragte Unternehmer seine flächige Wurzelschutzbahn anschliessen können.
Ein vielfach gemachter, meist auf eine mangelnde Planung zurückzuführender Fehler ist die Nicht - Einhaltung von Anschlusshöhen. Das hat, z.T. in Verbindung mit einem fehlenden oder einem zur Fassade angeordneten Gefälle dazu geführt, dass nach dem Verlegen der Schichten (z.B. Terrassenbelägen) das Wasser über die Türschwelle in den Innenraum trat. Auch die Wirkung von Spritzwasser in diesen Bereichen wird vielfach unterschätzt. Eine Minderung der erforderlichen Anschlusshöhe von 10 auf 5 cm ist an Terrassentüren durch den Einbau einer wasserableitenden Fassadenrinne oder eines Gitterrostes möglich.
Dabei ist nicht jedem Planer, Handwerker bekannt, dass die Anschlusshöhe an aufgehenden Bauteilen ab Oberkante (O.K.) fertigem Belag (auch Substrat, Kiesschicht) zu bemessen ist.

                     



Alles aus einer Hand – Dachbegrünungs-(systeme)?
Schäden an Dachbegrünung und Dächern beweisen, das bei der Vergabe und Bauleitung von Dachbegrünungsvorhaben der Auswahl des Begrünungssystems zu wenig Aufmerksamkeit geschenkt wird.
Auch auf diesem stetig wachsenden Markt tummeln sich eine Vielzahl von Herstellern einzelner Komponenten/Funktionsschichten der Dachbegrünung, aber auch einige namhafte Systemanbieter.
Hinzu kommen eine Vielzahl unterschiedlicher Systeme für unterschiedliche Beanspruchungen, extensive und intensive Begrünungen.
Gewährleistungstechnisch, aber auch von der Anpassungsfähigkeit, bieten sich die vielfach wie in einem Baukastensystem austauschbaren Komponenten/Systeme der Systemanbieter an.
Hinzu kommt bei vielen ein guter Service, wie bauphysikalische, wärmetechnische Berechnung,
Wirtschaftlichkeitsberechnung, Ausschreibungsservice, Beratung etc. Fast jeder Dachbahnenhersteller hat zumindest - so erscheint es auf seinen Prospekten - sein eigenes Begrünungssystem. Hinterfragt man diese Systeme, vergleicht sie, erkennt man sehr schnell, dass sich hinter den hier angebotenen Systemen Komponenten anderer Hersteller verbergen.
  Einige Hersteller bieten nur einzelne Funktionsschichten wie Fliese, Substrate und andere Komponenten an. Das Angebot der namhaften mir bekannten und bewährten Systemanbieter umfasst von der Wurzelschutzlage oder der wurzelfesten Abdichtung bis zu den Sprossen, den Pflanzen, den ganzen Begrünungsaufbau.
Einzelne Begrünungshersteller bieten darüber hinaus auch Zubehörteile wie Dachabläufe, Dachrandprofile und – das Dachbegrünungssystem aus einer Hand - an.


Schrägdachbegrünung



                     


Wer kann was?
Herstellerübersicht Dachbegrünungssysteme und -komponenten

Nach der Vorstellung einiger Firmen aus Sicht des Autors stellt die folgende Tabelle die wichtigsten Anbieter übersichtlich zusammen


Paul Bauder GmbH & Co
Ein langjähriger Anbieter von Dachbegrünungssystem-herstellern.

Das Programm für den Bereich „Gründach" umfasst einschichtige, wie auch mehrschichtige Systeme für Extensiv- und Intensiv-Begrünung von ca. 1 – 25 Grad Dachneigung.
Die einzelnen Komponente sind austauschbar und können nach den individuellen, örtlichen Erfordernissen zusammengestellt werden.
Durch die unterschiedlichen Drainageelemente ist es möglich, dass Wasser konstruktiv abzuleiten, einen Wasserrückhalt herzustellen, Dachflächen bis zu einer Dachneigung von 15 Grad ohne Schubschwellen zu begrünen.
Die Schichten und Systeme können teilweise auch unter begangenen und befahrenen Flächen eingesetzt werden. Die aus Polystyrol bestehende Bauder-Wasserspeicherplatte kann gemäss Bescheid des BM-Bau als Wärmedämmung angerechnet werden.
Bestehende Dachaufbauten können so, ggf. nach erfolgten Instandsetzungsarbeiten, den heute gültigen Anforderungen im Zuge der Dachbegrünung, an den Wärmeschutz angepasst werden.
Eine Systemvielfalt, die in Verbindung mit dem angebotenen Zubehör eine Begrünung auf fast allen Dachflächen ermöglicht.
Der Architektenordner „Gründachsysteme" der Fa. Bauder beinhaltet Informationen zur Dachbegrünung im Allgemeinen und zu den Systemen und Produkten im Speziellen.
Neben Abfluss der Drainageelemente findet man hier auch Gewichtsangaben, Hinweise auf Prüfzeugnisse, Detaillösungen in Form von Skizzen, Ausschreibungstexte und anderes mehr.

Optima

Ein langjähriger Anbieter von Dachbegrünungssystemen.
Das Programm umfasst einschichtige wie auch mehrschichtige Systeme für extensiv und intensiv Begrünung, geeignet für Dachneigungen von 1 – 30 Grad.
In der Planungsunterlage wird der Planer/Bauherr
auf den ersten Seiten durch das Optima-Programm geführt.
 


Anhand von Vegetationsaspekten, wie der aufzubringenden Last der vorhandenen Dachneigung, werden ihm hier verschiedene Begrünungsaufbauten vorgestellt.
Dabei werden auch Lösungen für ungenutzte und genutzte (begehbare) Flächen aufgezeigt. Die ca. 60 Seiten umfassenden Planungsunterlagen beinhalten ausserdem Detailzeichnungen, technische Angaben zu Abflussbeiwerten, Begriffserklärung wie Windsogsicherung, Pflegemassnahmen, eine Checkliste und die Optima-Kurz-LV`s.
Im Gegensatz zu anderen Systemherstellern (Bauder, ZinCo, OBS) setzt Optima bei der Drainage ausschliesslich auf eine Schüttdrainage aus Blähton und Blähschiefer.

re natur GmbH

Ein langjähriger Anbieter von Begrünungssystemen, Schwimmteichen, biologischem Pflanzenschutz, Zäunen, ....... mit hervorstechendem ökologischem Anspruch.
Das Programm umfasst einschichtige Systeme für extensiv und intensiv Begrünung, geeignet für Dachneigungen von 1 – > 20 Grad.
Wie Optima setzt renatur bei der Drainage ausschliesslich auf eine Schüttdrainage, hier aus Blähton.

Objekt Begrünungssysteme GmbH (OBS)

Ein aufstrebender Anbieter von Begrünungssystemen, also von der Wurzelschutzbahn bis zur Pflanze alles aus einer Hand.
Dieses Unternehmen bietet mit einem vielseitigen Programm, bestehend aus Einzelkomponenten, unterschiedlichen Drainmatten und –streifen für nichtgenutzte und genutzte (begangene und befahrene) Bereiche an.
Die einzelnen Komponente sind austauschbar und können nach den individuellen, örtlichen Erfordernissen zusammengestellt werden.
Durch die leistungsfähigen Drainageelemente ist die Wasserableitung auch bei 0 Grad - Dächern möglich.

                     


Eine Besonderheit ist die Gründdachpfanne, eine ökologische Alternative zu herkömmlichen Bedachungssystemen für geneigte Dächer.
Die Produktunterlagen – hier handelt es sich um Einzelprospekte und Mappen – beschränkt sich auf die Beschreibung der Produkte, die Darstellung einzelner für den jeweiligen Anwendungszweck einsetzbare Aufbauten, sowie einzelne Detaillösungen.
Eine Zusammenstellung und zusätzliche technische Informationen, wie z.B. ( bei Bauder, ZinCo) wären wünschenswert.

VEDAG GmbH

Auch diese verfügt über eine weitreichende Markterfahrung im Bereich der Dachbegrünung.
Das Programm im Bereich „Gründach" umfasst einschichtige wie auch mehrschichtige extensiv sowie intensiv Begrünungssysteme. Die Einsatzbereiche sind von 1-30 Grad Dachneigung.
Die einzelnen Komponente sind austauschbar und können nach den individuellen, örtlichen Erfordernissen zusammengestellt werden.
Durch die unterschiedlichen Drainageelemente ist es möglich, das Wasser konstruktiv abzuleiten, einen gezielten Wasserrückhalt herzustellen.
Der mir vorliegende Architekten- und Planungsordner der VEDAG beinhaltet auch ein Kapitel „Dachbegrünung".
Die lose Blattsammlung gibt die technischen Informationen zu den einzelnen Bestandteilen der Dachbegrünung wieder, ist am Anfang leicht zu anderen Unterlagen, wie z.B. Bauder und ZinCo, von seinem Informationsgehalt eher mässig zu ergänzen.

ZinCo GmbH


Unter dem Dach der ZinCo GmbH, befinden sich gleich mehrere Firmen (wie z.B. die Flachdach-Zubehör GmbH, die DUO-Dachsysteme GmbH, Nürtingen, ZinCo Dachsysteme GmbH, Nürtingen, die Deutsche ZinColit GmbH),
Die ZinCo GmbH ist nicht nur aufgrund seiner
  über 20 jährigen Markterfahrung, dem technischen Know- how, welches sich in den innovativen Produkten, den Unterlagen, den Mitarbeitern widerspiegelt, zu begründen.
Dem Kunden wird eine Vielzahl von Systemen für extensive und intensive Begrünungen von 1-30 Grad Dachneigung geboten.
Die einzelnen Komponente sind austauschbar und können nach den individuellen, örtlichen Erfordernissen zusammengestellt werden.
Durch die unterschiedlichen angebotenen Drainageelemente ist es möglich, das Wasser konstruktiv abzuleiten, einen Wasserrückhalt herzustellen, Dachflächen bis zur einer Dachneigung von 20 Grad ohne Schubschwellen zu begrünen.
Die einzelnen Schichten und Systeme können je nach Aufbau (begangenen oder befahrenen) auch für den Schwerlastverkehr zugelassenen Flächen eingesetzt werden.
Das ZinCo Duo-Dach ermöglicht es, im Rahmen der Begrünung, bestehende Dächer wärmetechnisch aufzuwerten.
Die aus Polystyrol bestehende Floratherm-Drainageplatte kann gemäss Bescheid des BM-Bau als Wärmedämmung angerechnet werden.
Die Systemvielfalt, die Vielfalt des Zubehörs, erfüllt alle Anforderungen an eine Dachbegrünung.
Die flächigen Begrünungselemente werden durch unterschiedliche An- und Abschlussprofile, Fassadenrinnen, Revisionsschächte und anderes mehr ergänzt.
Der Architektenordner bietet mit der Planungshilfe sowohl Informationen zur Dachbegrünung, zu den Planungsgrundlagen, zu Detaillösungen. Die umfangreichen Unterlagen beinhalten sowohl Informationen über die einzelnen Produkte und Systeme wie auch Angaben zu Gewichten, Pflegemethoden, Auszüge aus der gängigen Fachliteratur und anderes mehr.
Die ZinCo-Ingenieurwerkstatt mit der Hotline bietet Planern, Bauherrn, Verarbeitern individuelle und schnelle Hilfe in allen Fragen der Dachbegrünung und zu den Produkten.

                     




Beispiel: Einschichtbegrünung




-Begrünung

-Vegetationstraf-, Filter- und Drainschicht

-Schutzschicht

-Trenn- und Gleitschicht



Hinweis:
Plattenförmige Drainageelemente haben gegenüber den Schüttdrainagen den Vorteil, das die Drainageleistung produktionsbedingt genau festgelegt ist. Ausserdem wird Wasser kontrolliert in den Vertiefungen zurückgehalten, welches den Pflanzen zur Verfügung steht. Auch eine Luftzufuhr der Wurzeln wird durch die Erhöhungen (Höcker) der Elemente gesichert. Staunässe kann, bedingt durch eine Pfützenbildung, durch eine höher Dimensionierung der Drainageelemente verhindert werden.   Mit den seitens der Firmen Bauder, Daku und ZinCo angebotenen, mit einem des BM-Bau ausgestatteten Bescheides wärmedämmenden Polystyrol-Drainelementen, z.B. Floratherm ist eine Erhöhung des Wärmedurchlasswiederstandes des Daches ohne eine flächige Sanierung desselben zu erreichen.
Dies bietet sich bei weitestgehend intakten Dachschichtenpaketen, ggf. nach einer Nachbesserung der Abdichtung an.


Zusammenfassung
Damit Dachbegrünungen ökologisch und ökonomisch ein sinnvolles Vorhaben ergeben, sind diese genau zu planen, objektbezogene aber auch systemebezogene Besonderheiten zu beachten.

Zu beachten sind auch eine Vielzahl von Fachregeln und Normen aus dem Bereich der Dach- und Begrünungstechnik.

Detaillösungen sollten nicht erst vor Ort gelöst, sondern die ausgewählten Systeme danach ausgesucht werden. Beachtet man diese Faktoren ausreichend, berücksichtigt man, das eine Kosteneinsparung auf der Grundlage der Qualität, ein Vielfaches an Kosten bei Pflege und Wartung
  verursacht, dann ist die "Dachbegrünung" ein Projekt, welches sich auch zukünftig rechnen lässt. Namhafte Unternehmen der deutschen Wirtschaft, wie z.B. die Fa. Tengelmann, haben durch Studien bewiesen, dass eine Dachbegrünung nicht nur ökologisch, sondern auch ökonomisch sinnvoll ist.

Dachbegrünungen sind eine Investition die sich, richtig geplant und ausgeführt, dauerhaft rechnen lassen!

Sie wollen mehr wissen .....
Dann besuchen Sie BFD-Seminare in Köln, Kassel, Krefeld, Hannover, Esslingen, Raesfeld.... .... auch im neuen Jahrtausend immer aktuell.
                     

Quellennachweis:

DIN 1055 - Lastannahmen für Bauten,
DIN 4102 - Brandschutz im Hochbau,
DIN 4108 - Feuchteschutz im Hochbau (Bauphysik),
DIN 4095 - Gebäudedränung (Bemessung der Dränage),
DIN 18195 - Bauwerksabdichtungen,
DIN 18338 - Dachdeckungs- und Dachdichtungsarbeiten
DIN 18339 - Klempnerarbeiten,
DIN 18531 - Dachabdichtungen,
DIN 18915 - Bodenarbeiten,
DIN 18916 - Pflanzen und Pflanzarbeiten,
DIN 18917 - Rasen- und Saatarbeiten,
DIN 18919 - Entwicklungs- und Unterhaltungspflege in Grünflächen,

Richtlinien für die Planung und Ausführung von Dächern mit Abdichtungen - Flachdachrichtlinien,
Richtlinien für die Planung und Ausführung und Pflege von Dachbegrünungen (FLL)
                     

Literaturhinweis:

"Von der Abdichtung bis zur Wartung - Das Gründach„, erschienen in: "Das Beispiel" , Verlag Das Beispiel GmbH, Darmstadt - Ausgabe 11/92
"Keine Macht den Wurzeln", erschienen in: Das Dachdeckerhandwerk, Müller-Verlag, Köln - Ausgabe 10/94
"Dächer sanieren - Dächer begrünen", erschienen in bauzeitung, Verlag für das Bauwesen, Berlin - Ausgabe 6/95
"Eine Wiese auf dem Dach" -, erschienen in: deutsche bauzeitung, Deutsche Verlagsanstalt, Stuttgart, Ausgabe 2/96
                     

Quellen:

Bilder F1, F6 - ZinCo GmbH, Unterensingen
Bild F8 - Daku, Mainz
Zeichnungen Z1, Z2 - Bauder, Stuttgart
Zeichnungen Z3 - Optima, Tornesch
Bild F7 - VEDAG GmbH, Frankfurt
Restliche Fotos - Jürgen Lech-BFD, Essen


ZURÜCK ZUM PUBLIKATIONSMENUE